Das Leben ist nicht nur schwarz und weiß..

...und doch bin ich im einen Moment himmelhochjauchzend und im nächsten zu Tode betrübt.



Mir sagte mal jemand, ich würde immer alles schwarz sehen. Und während mein Leben in Farbe weiter läuft, wurde mir bewusst, dass ich manchmal prädestiniert dafür bin, alles schwarz zu malen. Schwarz und ohne Abstufungen.

Aber warum eigentlich?
Irgendwie gab es eine Zeit, da war es einfacher vom Schlimmsten auszugehen. Schwarz zu sehen. Denn wenn man vom Schlimmsten ausgeht, kann man schließlich nicht enttäuscht werden, oder?
Doch jedes Schwarzsehen, zog mich unweigerlich in einen Sog. Immer tiefer hinein in die schwarze Dunkelheit. Unschönes wurde schwarz gemalt. Schwärzer als es eigentlich war.
Menschen waren mir zuwider, denn sie brachten nur Enttäuschung mit sich. Gedanklich unterstellte ich allem und jedem etwas schlechtes und entschied mich, besser niemandem mein Vertrauen zu schenken.

Doch irgendwann wachte ich auf, fand den Weg aus der schwarzen Dunkelheit und stellte fest, dass das Leben eben nicht nur schwarz und weiß ist sonder in einer wundervollen Farbpracht läuft - sozusagen HD.
Ich habe entschieden das Leben in Farbe zu sehen, nicht mehr blind zu sein für die vielen schönen Kleinigkeiten, die einem täglich in Farbe beschert werden. Ich will leben und genießen, in farblichen Abstufungen. Und ich will nicht mehr nur zwischen schwarz und weiß wählen. 

Das Foto entstand neulich bei einem Spaziergang. Ganz besonders gefällt mir daran, dass das Spinnennetz eigentlich ziemlich beschädigt und nicht perfekt aussieht und dennoch standhaft bleibt. Irgendwie zeigt mir das, dass man mit Ecken und Kanten - nicht perfekt - sein kann und trotzdem standhaft bleibt. Und dass ein Mensch trotz Beschädigung im Stande ist, sein Leben weiter zu führen. Gleichzeitig hat das Bild so viele schöne Farbabstufungen und Kontraste zu bieten. So wie es in der Natur so viel schönes zu entdecken gibt, wenn man nur die Augen öffnet.


Könnt ihr jede Sekunde voll auskosten und in Farbe genießen? Oder gehört ihr manchmal auch zu den Schwarzmalern?

9 Kommentare:

  1. nicht nur manchmal, sondern fast immer. leider. seit ich denken kann schon. auch beschloss irgendwann mal, dass nicht mehr zu tun/wollen. aber, die Rückschläge, brachten mich immer wieder zurück an den Punkt. ich bemühe mich. dennoch ist es öfter als mir lieb ist so, das ich ständig nur Gutes oder eben nur Schlechtes erkenne! ich w e i ß das dem nicht so ist - aber fühle es dann einfach nicht so...eines aber, hat sich gebessert, ich gebe nicht mehr auf! ich bemühe mich, kämpfe. und versuche mindestens eine schöne Sache am Tag zu er-kennen...das hilft! danke für diesen Beitrag!

    liebst,
    Mina

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  2. Schöner Beitrag :) Ich bin eher ein weißmaler. Ich denke immer, alles wird gut. Und wenn nicht, dann kann höchstens dies und jenes schief gehen. Und meistens kam es dann leider aber noch viel, viel schlimmer und das Schlimmste, was man sich nur vorstellen konnte passierte. Tjaa, leider. Hm, aber so ist das Leben nun mal und es gibt gute Farben und traurige und ohne ein bisschen schwarz, wüsste man die anderen Farben gar nicht alle voneinander zu unterscheiden :) Mir gefällt dieser Mischmasch, ich versuche trotzdem optimistisch zu bleiben, weil sich rausgestellt hat, das irgendwann immer alles wieder gut wird :)

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  3. Ich gehöre sehr, sehr, sehr oft zu den Leuten, die nur alles schwarz sehen und versuche mir aber oft in den Hintern zu treten, damit dies nicht überhand nimmt, das ist die größte Gefahr! Ich Versuche mir so oft es geht klar zu machen, dass ich so dankbar sein sollte für alles, was ich habe und endlich aufhören muss, alles so mies zu machen. In Gedanken an die Zukunft ist vieles dunkelgrau, aber ich werde alles tun, dass es so farbenfroh wie möglich wird. :)

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  4. Wer sieht sich nicht hin und wieder vor einer schwarzen Fläche? Ich glaube, das ist ganz normal und alles andere unrealistisch. Ich gehöre tendenziell auch eher zu den Optimisten, mache mir keine unnötigen Gedanken über Dinge, die sich sowieso meiner Kontrolle entziehen und versuche, das Leben so bunt wie möglich zu sehen. Was nichts daran ändert, dass mir manchmal alles über den Kopf wächst und die ganzen Farben eine Reizüberflutung bei mir auslösen. Dann laufe ich ein paar Tage mit Schwarz-Filter durch die Gegend und bin grummelig. Und wenn ich dann erholt bin, kann ich die Farben noch besser aufnehmen :D

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  5. Hey,
    ich gehöre schon länger zu den Farbsehern. :-) Das war natürlich nicht immer so, mir ging es auch einmal für längere Zeit genau so wie dir, als du noch alles schwarz gesehen hast. Das kenne ich sehr gut. Ich brauchte lange um zu erkennen, wie sehr es mir geschadet hat und wie schade es um die Zeit war, in der die Welt an mir vorbei lief. Aber es änderte sich, ich änderte mich...und das ohne fremde Hilfe.
    Ich erkenne die Schönheiten dieser Welt. Auch ich finde das Spinnennetz erkenne ich Schönheit und Natur. Und nicht perfekt zu sein ist das Schönste das es gibt. Die Menschen, die nach Perfektion suchen, werden sie nicht finden und verfangen sich schon in einem Spinnennetz, aus dem sie nicht mehr herauskommen können. Wenn alles perfekt wäre, dann hätte man wohl keine Herausforderungen mehr im Leben. Nicht perfekt zu sein ist besser...und es macht das Leben interessanter. :-)
    Liebe Grüße
    Danny

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  6. PS: Danke für deine lieben, langen, durchdachten Kommentare, ich freue mich jedes Mal so so sehr :)

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  7. Ich denke, man denkt manchmal nicht nur Schwarz, manchmal ist das Leben einfach auch so. Aber kann ein Leben immer nur bunt verlaufen? Ich denke nicht. Egal wie schön man es sich auch reden mag. Vor allem denke ich auch, dass jeder von uns schon einmal in einer Lage war, wo man eigentlich gar nicht mehr nach vorne sehen wollte, gerade wenn man in einem schwarzen Loch sitzt.
    Ich finde mich immer wieder in so einem Loch oder auch in einem 'emotionalen Tief', aber genau dann gibt es eben diese Momente, diese bunten Momente im Leben, die das Leben schöner machen und genauso wie es Menschen gibt, die einem das Leben wieder bunter und erträglicher machen.
    Was nicht heißt, dass ich zu den Dauer Schwarzmalern gehöre. Aber solche Momente gibt es einfach immer irgendwie im Leben. Auch wenn man es noch so positiv sehen will. :)

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  8. oh davon kann ich auch ein lied singen!! aber ich hegte immer -gottseidank- den wunsch und das bedürfnis, alles ändern zu wollen, mich ändern zu wollen, leben zu wollen...
    wer es wirklich will, schafft es auch. und mittlerweile finde ich dieses schwarzsehen ganz schrecklich! wer lieber alles negativ sieht,um nicht enttäuscht zu werden, der wird nie sowas wie glück udn große freude fühlen können. wie denn auch, wenn er schon vorher abblockt.
    es heißt nicht umsonst, du bist was du denkst. ;)
    Liebe grüße und ganz viel farbe für dich... :-)

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    1. ach ja, und man sollte akzeptieren, wenn mal nicht alles gut läuft. hindernisse bekommt jeder im leben. und aus diesen lernt man auch!!
      und mal miese laune zu haben ist auch ganz normal, das darf man sogar. denn nach regen kommt eben immer wieder sonnenschein...

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