Niedergeschrieben und mir erstmal gedacht: "WAAAAAAAAS?"
Wo wir doch hier auf einem Blog sind, auf dem natürlich alles, was in den Beiträgen vorkommt von mir selbst geschrieben und getippt ist. Eigenhändig. Und nun soll ich - so mir nichts dir nichts - etwas selbst geschriebenes aus dem Hut zaubern, was diesem Thema und damit den heldenhaften wundersache gerecht werden könnte. Gar nicht mal so einfach, weil mir irgendwie nicht ganz klar ist, auf was das Thema und auf was ich überhaupt hinaus will. Das ist beim Schreiben ja übrigens ohnehin mein häufigstes Problem.
Halb in Gedanken habe ich deshalb meinen Entwürfe Ordner durchforstet...
...denn bei über 60 Entwürfen, müssten doch die ein oder anderen selbst geschriebenen Dinge zu finden sein. Sätze, Wörter, Fragmente, Gedanken und tatsächlich auch darunter zwei kleinere Absätze mit Gedankenfragmenten, die ich irgendwann aus Spaß am Formulieren von Gedanken und schönen Worten niedergeschrieben habe, aber leider nie den passenden Moment fand, um herzuzeigen was meinem Geiste entspringt - Oh wie poetisch, aber bei einem Thema wie selbstgeschrieben ist das wohl ok.
Ich liege neben dir. Du schläfst und dein Atem geht schwer. Es ist dunkel und das fahle Mondlicht, dass durch das Fenster fällt, erleuchtet den Raum nur spärlich. Das ist allerdings unerheblich, denn ich brauche kein Licht um zu wissen wie du aussiehst, wenn du schläfst. Kenne ich doch jede Einzelheit und jede Kleinigkeit deines Gesichts bereits in und auswendig. Ich bin rastlos und unruhig. Ich fühle mich eingeengt in deiner Umarmung und trotzdem will ich bleiben. Weiter neben dir liegen und dir ganz nah sein. Obgleich mir klar ist, dass ich gehen muss, weil es besser ist zu gehen. Weil es besser ist jetzt zu gehen, wenn deine Augen geschlossen sind. Weil es besser ist, jetzt zu gehen, wenn du nichts sagen kannst. Weil es besser ist, jetzt, zu gehen, bevor du dich morgen wieder gegen mich entscheidest und mich wegschickst. Ich löse mich aus deiner Umarmung. Vorsichtig und langsam, damit meine Unruhe deinen Schlaf nicht stört. Leise sammle ich zusammen, was mir gehört. An der Tür halte ich kurz inne, werfe einen letzten Blick auf dich und genieße für einen kurzen Moment die friedliche Stille, die dich umgibt. Als die Tür ins Schloss fällt, stehe ich im Treppenhaus. Es ist warm und stickig und ein fauliger Geruch steigt mir in die Nase. Mir ist ein bisschen übel und ich kralle mich an das Treppengeländer während ich diese endlos vielen Stufen hinunterlaufe. Endlich unten angekommen, öffne ich die Tür und trete hinaus ins Freie. Ich atme tief ein. Einmal. Zweimal. In der Hoffnung mich zu beruhigen und das Herzrasen in den Griff zu bekommen. Es ist eine dieser lauen Sommernächte und dennoch fröstelt es mich, als ich in die lärmende Stadt hineinlaufe.
"Es geht nicht mehr!" sagst du und siehst zu Boden. Ich schaue links an dir vorbei, beiße mir auf die Unterlippe. Zwinge mich dazu, die Tränen unter Verschluss zu halten, die sich in mir sammeln. Ein knappes OK, mehr kann ich nicht sagen und ich gehe an dir vorbei ins Badezimmer. Ich lehne mich mit dem Rücken an die geschlossene Türe und sinke langsam zu Boden und in mich zusammen. Ich schlinge die Arme um meine Beine und lege den Kopf auf die Knie. Lasse noch einmal meinen Blick durch's Badezimmer schweifen. Ich stehe auf und gehe zum Waschbecken. Kralle meine Hände in das kalte Porzellan und blicke starr in den Spiegel. Ich beobachte eine einsame Träne, die sich langsam ihren Weg aus meinem Auge bahnt und über die Wange hinab in Richtung Kinn gleitet. Dort verharrt sie einen kurzen Moment, bis sie sich schließlich von meiner Haut löst und in das Waschbecken tropft. Genau wie diese einzelne Träne, sind wir beide im Abfluss verschwunden. Weil ich mein Gesicht nicht länger ertragen kann, drehe ich mich um und verlasse die Wohnung.
Diese beiden Fragmente stammen übrigens aus 2012 und 2013 und wurden jetzt (also 2015) zum allerersten Mal der Öffentlichkeit - also euch - zugänglich gemacht. Allerdings erkenne ich ein Muster wieder. Ich neigte damals dazu, viel über zerbrochene Gefühle nachzudenken und viel darüber zu schreiben. Unglück und Unzufriedenheit in unterschiedlichen Facetten auszumalen. Daher habe ich mich dazu entschieden noch ein paar schöne Worte niederzutippen, damit euch dieser Beitrag nicht negativ im Herzen bleibt - denn man soll ja nicht immer nur schwarzmalen!
Liebe. 5 Buchstaben mit viel Bedeutung.
L ist die Leichtigkeit mit der wir beide miteinander umgehen.
I - weil es in mir drin ganz innen im Herz alles stimmt.
E wie die Eins bei Magic Letters.
B vielleicht auch, weil du mich in deinen Bann ziehst.
E denn du bist sie, die Nr. 1.
Liebe in seiner Reinform - ohne Reimform, denn im Reimen war ich noch nie besonders gut. Sonst hätte ich auch einfach einen sehr schlauen Satz niederschreiben können, so wie Kettcar darüber singt, dass Liebe nicht das ist was man empfindet sondern Liebe immer das ist was man tut. Also tun es alle, nämlich sich Liebe bekunden, mehrmals täglich. Als würden Gefühle dadurch stärker werden, wenn man sie nur oft genug sagt. Ich hingegen, liebe lieber leise, weil Bosse das mal gesagt hat und weil du es doch weißt, oder? ODER? Weil du doch der bist, der meine Gedanken lesen kann, auch wenn ich nichts davon ausspreche. Jeden Tag könnte ich mir zu jedem dieser fünf Buchstaben eine neue Bedeutung überlegen, könnte darüber schreiben, was Liebe bedeutet, auch wenn man Liebe niemals in Worte fassen kann. Doch eines weiß ich, aus der Schwarzmalerin in mir ist ein Honigkuchenpferd geworden, dass liebend gerne auf einem Regenbogen tanzt - mit rosaroten Kontaktlinsen, denn die Brille habe ich schon lange abgelegt. Alles ist gut, solange du liebst - und das tue ich.
Danke, O. dass du mich täglich zum Lachen bringst.
Tja, hier neigt sich nun ein endlos langer und selbst geschriebener Beitrag dem Ende. Als ich mit dem Schreiben (bzw. mit diesem Blog) angefangen habe, hatte alles einen Hang zu Melancholie und Traurigkeit. Auf so vielen meiner Worte lag stets ein dunkler Schatten. Zuweilen, dachten Mensch, dieser Schatten, der auf meinen Worten lag, läge auch auf meiner Seele. Das hat mich zeitweise in der Schreiberei eingeschränkt und unsicher gemacht. Schreiben ist schön und ich nehme mir vor, wieder öfter meine Gedanken darauf zu verwenden, Texte zu formulieren, denn immerhin war dies der Grund warum ich den Blog damals begonnen habe.
Über welches Thema schreibt ihr gern?
Würdet ihr gern mal ein Buch schreiben?
Welche Stimmung braucht ihr, um gute Texte zu schreiben - und umgekehrt, welche Texte lest ihr gerne?
An dieser Stelle danke, wenn ihr euch bis hier her durchgekämpft habt.
In der nächsten Woche, ist das Thema wieder deutlich bestimmter und wir wollen über unseren Lieblingsfilm plaudern. Ergänzend muss man dazu sagen, dass wir uns dabei auf die letzen 12 Monate begrenzt haben, um euch etwas hoffentlich aktuelles präsentieren zu können.
Mein lieber Herzmensch, ich kann es so verstehen, wie du selbst deine entwicklung siehst und ich finde auch anhand deiner Texte wird das deutlich. Ich finde es total verrückt, dass wir uns beide für einen eher melancholischen Text zu Anfang entscheienden haben, meiner ist allerdings heute erst entstanden und sehr fiktional, aber ich hatte einfach Lust aufzuschreiben, was mir in den Sinn kam. Ich werde meinen Artikel auch nochmal ergänzen, aber auch weil mein Bruder kam - ich wollte unbedingt was zustande bringen.
AntwortenLöschenIch wünsche dir einen wunderbaren Tag und ich wünsche dir all dein Glück, dass du weiterhin so glücklich bleibst. Du bist einer der besten Menschen, die ich kenne und dich in meinem Leben zu haben, macht mich zu einer glücklichen Clara. <3
Du kannst toll schreiben, ich sauge jedes Wort in mich auf. Der Text über Liebe ist wunderschön und zeigt mir mal wieder, WIE gut ich dich kenne und das macht mich so so so froh. <3
Ein Hoch auf uns!
Meine liebe glückliche Clara. Ich kann überhaupt nichts hinzufügen. Außer dass es toll ist, dass es uns beide gibt.
LöschenAußerdem ist es wundervoll weil wir durch die Schreiberei zueinander gefunden haben.
<3
Lieb dich auch mein Honigkuchenpferd :-* Gruß O.
AntwortenLöschenwas für ein schöner text, mit dem ich mich so unglaublich sehr identifizieren kann. aber weißt du was seltsam ist? manchmal verwirrt es mich, dieses dunklere und den hang zur melancholie in weiterem abstand zu mir zu halten. ich fühle mich manchmal richtig heimelig und wohl wenn sie kommt, weil sie mich umhüllt wie ein alter, abgetragener, flauschiger pullover. auch wenn sie mir dauerhaft zu schwer wird und ich froh bin, sie nur noch selten zu tragen.
AntwortenLöschenrettung ist übrigens ein bisschen ein knackpunkt in meinem gefühlsleben gewesen und ich liebe es daher sehr. der satz hat irgendwann klick gemacht und meine beziehung sehr, sehr (zum positiven) verändert.
Dankeschön <3
LöschenJA, ich kann dich verstehen und die Metapher mit dem abgetragenen alten und doch flauschigen Pullover finde ich SUPER. Ich umgebe mich auch gerne mit ihr. Ich habe sogar manchmal, dass Gefühl dass ich ohne nicht ich wäre, nicht vollständig.
Aber es gut wenn man den richtigen Abstand dazu gefunden hat. Und so kann man die Melancholie besuchen und sie dann auch wieder verlassen. Das ist perfekt.
Rettung hat in meinem Hirn auch einiges auf den Kopf gestellt und hat mir, glaube ich einen besseren Blick auf meine Beziehung und auf Liebe an sich gegeben.
Also wenn ich mich entscheiden müsste zwischen Film schauen und Buch schreiben gewinnt immer der Film ;-) Ich bin nicht so der große Schreiber, ich bekomm das bei meinen Beiträgen ganz gut hin, oder innerhalb einer privaten Email ( ;-) ) aber ein Buch oder eine Geschichte zu verfassen fällt mir seeeehr schwer. Und mir fehlt die Motivation. Daher kann ich Dir leider nicht wirklich eine Rückmeldung zum Thema geben, freu mich aber umso mehr auf das nächste Thema. Und übrigens bewundere ich Deine Art zu schreiben, die hast Du im Beitrag eindrucksvoll unter Beweis gestellt...
AntwortenLöschenUnd doch finde ich, dass du herrlich mit Worten umgehen kannst :)
LöschenDanke für dein Kompliment - es ehrt mich sehr!!! <3