Wortlabyrinth.

Worte sind ganz schön kompliziert.
Es gibt leichte Worte und schwere Worte.
Seichte Worte und leere Worte.
Manche sind tiefgründig und einige einfach.
In manchen steckt viel, in manchen nichts.
Viele können berühren.
Bringen uns zum lachen
zum weinen.
Worte wirken nicht immer gleich.
Sie sind wandelbar.
Und manche, sind einfach da.
In manchen will man schwimmen
während man in anderen ertrinkt.


Worte. 
Ein Wort ist da, obwohl man es nicht sehen kann 
und ist doch nicht da, obwohl man es hören kann.

In der Schule bekommen wir beigebracht, Worte zu lesen. Wir lernen das Alphabet. Lernen es, Buchstaben zu Worten zu formen. Lernen formulieren. Lernen uns auszudrücken. Lernen die Bedeutung von Worten. Lernen den Sinn aus Worten herauszuhören und zu verstehen. Lernen, dass mehrere Worte einen Satz ergeben. Und im Idealfall verstehen wir die Bedeutung eines Wortes und eines Satzes. Verstehen, dass auf verschiedene Worte eine Handlung folgen muss. Weil eine Handlung erwartet wird. Weil ein Wort eine Handlung implizieren kann.

Doch die wahre Kunst besteht darin, Worte wirklich zu verstehen. Sozusagen, das Wort hinter dem Wort zu erkennen. Den tieferen Sinn. Die tiefere Bedeutung. In die Leerräume zwischen den Worten hineinzuhören und dahinter zu blicken. Aber wer kann das schon?
So viele Menschen, ob Freunde oder Bekannte, beteuern immer wieder, wie gut sie zuhören können - ja, auch ich selbst zähle mich dazu - und um ehrlich zu sein, es ist nicht gelogen. Zuhören zu können, Worte zu hören und aufzunehmen, das ist ja gar nicht so schwer. Hinsetzen und Ohren auf ist die Devise.
Doch verstehen wir jemals wirklich ganz was der andere uns sagen möchte?
Denn vielleicht ist das Leben manchmal nicht der beste Lehrmeister, wenn es darum geht Worte anderer Personen in vollem Umfang zu verstehen und Missverständnisse auszuschließen. Das zu hören um das es wirklich geht, satt zu hören was man gerne hören will.

Und vielleicht sind es auch nicht immer die anderen, die schuld am Wortlabyrinth sind und die uns nicht verstehen. Vielleicht fehlt es uns manchmal selbst an der Kunst, die richtigen Worte im richtigen Moment zu sagen, uns richtig auszudrücken, um das richtige Gefühl zu vermitteln?

Hört genauer hin, was zwischen den Zeichen erklingt, denn das ist die wahre Kernaussage.

Seid ihr gute Zuhörer und glaubt ihr, dass ihr Menschen wirklich verstehen könnt? 
Kann man einen anderen Menschen überhaupt jemals ganz verstehen?
Seid ihr gut darin, euch richtig auszudrücken? Redet ihr gern? 
Oder lebt ihr lieber im Schweigen?

3 Kommentare:

  1. :) So ein schöner Text - sehr berührend.
    Ich musste dabei an ein Literaturtheorie-Seminar denken, das ich dieses Semester besucht habe, denn darin geht es um genau dieses Thema, wenn auch nicht so poetisch ausgedrückt :)
    Es ist schwierig zu verstehen, was der andere sagen möchte. Das liegt aber glaube ich weniger daran, dass man nicht genau zuhört, sondern an der anderen Seite. Es ist fast nicht möglich GENAU das auszudrücken, was man meint. Irgendwas bleibt auf der Strecke. Und wenn die Botschaft dann ankommt, bleibt dabei wieder ein Stückchen auf der Strecke und so passierts, dass man nicht so ganz exakt verstehen kann, was andere sagen wollen. Aber man kann es weiter versuchen :D

    Liebe Grüße
    MelMel

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  2. Hi, zu Worten kann einem viel einfallen, nicht wahr?
    Worte können viel schönes bewirken, aber auch sehr viel Schlimmes anrichten. Man kann sie für und gegen einen verwenden, einmal bedeuten sie etwas und dann wieder nichts. Sie können für Verständnis sorgen und auch für große Verwirrung. Und Worte gibt es in vielen Sprachen. Wenn man mit Worten nicht weiter kommt, hat man immer noch die Möglichkeit sich mit Gesten zu verständigen. :-)
    Ich habe einmal dieses Thema in einem Post beschrieben, "Eine Geschichte sind viele Geschichten". Da geht es einfach darum, dass eine Geschichte mehreren Menschen erzählt wird und diese Menschen erzählen diese Geschichte wieder anderen weiter. Und sie verändert sich bei jeder Erzählung so, wie es der Zuhörer aus seiner Sicht versteht. Aber niemand hat sie erlebt und kann sie auch so verstehen wie der Erzähler, deshalb werden aus dieser einen Geschichte ganz viele unterschiedliche.
    Ich denke schon dass ich ein guter Zuhörer bin, aber das Verstehen ist immer ein heikles Thema. Niemand außer dem Erzähler selbst kann wirklich verstehen was genau dahinter steckt. Was man machen kann ist Zuhören und versuchen zu verstehen. Ich weiß auch nicht ob ich mich immer richtig ausdrücken kann, ich versuche es zumindest. Dazu ist Denken notwendig, damit beschäfte ich mich in den letzten Jahren immer mehr. Natürlich rede ich auch gern, und zwar mit Menschen die ich kenne oder erst kennen lerne. :-) Eine Welt ohne Menschen gibt es für mich nicht, es gibt nur ein Miteinander. Und wenn man auf andere Menschen zugehen will dann sollte man auch mit Worten gut umgehen können. :-)
    Danke für dieses Thema, ich hoffe du bringst damit ein paar Menschen zum Nachdenken. Bei mir hast du es geschafft.
    Liebe Grüße
    Danny

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  3. Ach die guten Worte... Ich finde, dass viele Wörter mit der Zeit eine gewisse Vorbelastung kriegen, dass man selbst etwas anderes mit diesen Wörtern assoziert als das Gegenüber und es deswegen auch immer schwerer wird den anderen zu verstehen, außer es ist einem dabei möglich sich selbst ganz zurückzunehmen und zu hoffen, dass man die Ursprünglichkeit der Worte erkennt. Aber dann ist es ja auch wieder schwer zu wissen, ob der andere sie so ursprünglich meint, oder nicht doch die eigene Definition hat... Ich denke oft, dass Wörter eigentlich ein Übel der Sprache sind, weil sie so einzwängend sind, ein paar Buchstaben, die Sinn übermitteln sollen, wo doch eben die eigentliche Botschaft oft in dem liegt, wie man es sagt und nicht was man sagt, zum Beispiel durch Stimmlagen, Bilder die man erschafft, oder ähnliches, eben die buchstabenlosen Lücken in den Wörtern und in dem Gesprochenen, wie du es auch geschrieben hats. Auf jeden Fall ist das ein sehr schöner Text und ich mag den Anfang sehr gerne, weil man von einer Zeile zu irgendeiner anderen springen kann und es trotzdem Sinn macht. Liebe Grüße :)

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