Zu viel.

Die Welt lebt im Überfluss. Und trotzdem will man immer mehr. Es geht nur noch drum immer größer und immer besser zu sein,  immer MEHR zu haben.

Und mittendrin - ich.

Total überfordert, weil mir alles zu viel ist.
Ich will nicht alleine sein. Und nach 5 Minuten in Gesellschaft ist mir alles gleich wieder zu viel und ich wünschte mir, ich könnte den Raum einfach verlassen um wieder alleine zu sein. Nur um dann zu merken, dass ich eigentlich auch nicht wirklich allein sein kann und will. Also, bleibe ich. Um in einem Meer von Gesprächsfetzen zu schwimmen, die ich doch nicht aufnehmen kann. Es kommt mir vor, als würde ich ertrinken im Meer aus Gerede und trotzdem bleibe ich, lausche, nehme alles in mich auf - um später erschöpft aufs Bett zu fallen. Mir schwirrt der Kopf und ich habe Angst er explodiert.
Es ist zu viel geworden, was ich reinpacke. Nachts kann ich nicht mehr schlafen, weil der Kopf nicht mit dem denken der Eindrücke nachkommt, die auf mich einströmen.
Für jedes Problem, dass mir zugetragen wird, versuche ich die bestmögliche Lösung zu finden, statt an zu fangen, mein eigenes Leben aufzuräumen.

Aber woher weiß man wirklich, wann etwas zu viel ist?
Einst wurde mir mal gesagt: 'Ich glaube DU liebst IHN mehr, als er dich.' Woran erkennt man das? Weil ich mich selbst irgendwann aufgegeben habe? Weil ich stets mehr wollte? Weil ich wirklich geliebt habe? Weil ich eigentlich aber auch nicht einsehe nur 'halb' zu lieben?
Der Satz traf mich, traf mich sehr. Aber ich habe versucht ihn zu ignorieren - was hätte ich auch tun sollen? Einfach so weniger lieben kann ich ja schließlich auch nicht. Also habe ich weiter geliebt - mit all meiner Herzenskraft. Habe Zeichen ignoriert, wollte nicht aufgeben. Dachte daran, wenn nur ich genug Liebe aufbringen kann, dass es für uns beide reicht. Aber es hat nicht gereicht. Oder war es zu viel? Zu viel, dass es den anderen erdrückt hat? Oder war das Problem eigentlich, dass die Liebe nicht mehr gerecht verteilt war?
Ich habe Angst bekommen zu viel zu geben, in einer Welt die im Überfluss lebt. Und selbst ist mir momentan so vieles zu viel. Ständig verfolgt mich die Angst, es könnte nicht reichen, was ich gebe und gleichzeitig habe ich Angst, dass ein ZUVIEL zuviel zerstört.







1 Kommentar:

  1. Oh mein Gott, ich erkenne mich in deinem Text so sehr wieder, dass es mir fast schon Angst macht. Du hast das so wundervoll geschrieben, ein wirklich schöner Schreibstil, meine Liebe. Lass dich nicht unterkriegen, geh raus und atme tief ein und aus - das Leben ist doch (auch wenn es sich manchmal nicht so anfühlt), viel zu schön, für deine(unsere) schlechten Gedanken. Alles alles Liebe, deine Lisa

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