Der Gedankenkrümel...

Ab heute gibt es neben dem Grübelmonster nun auch noch den Gedankenkrümel - meine kleine Welt der Fiktion - mein Gehirn-Schmu. :)


'...und trotzdem bin ich immer noch das kleine naive Mädchen, dass dich immer noch wirklich gern hat. Warum bist du so furchtbar?....'
Ein bisschen zu theatralisch wende ich ihm den Rücken zu und laufe die Treppe nach oben und Richtung Ausgang. '...Furchtbar toll!', denke ich meine Frage zu ende. Während ich mir einen Weg nach draußen bahne, frage ich mich, ob ich zu früh das Handtuch geworfen habe, aber ein Zurück gibt es jetzt nicht mehr. Und ich muss mich ehrlich fragen, ob das nötig war, mitten im Club eine solche Szene zu veranstalten. Wahrscheinlich halten mich nun wirklich alle für eine psychopathische Kuh (wenn nicht eh schon vor meinem Auftritt). Mittlerweile bin ich draußen angekommen und ärgere mich maßlos über mich selbst, dass ich einfach so die Beherschung verloren habe und nicht cool geblieben bin, wie ich es ursprünglich für ein Wiedersehen geplant hatte.
Um ein wenig runterzukommen, stecke ich mir eine Zigarette an, blase den Rauch vor mir aus und beobachte, wie er in den Himmel steigt. Wie gerne würde ich mich nun selbst in Rauch auflösen und dahinschweben. Mein Handy habe ich blöderweise drinnen vergessen, was bedeutet, dass ich nicht Mal meine Freunde anrufen kann, um ihnen mitzuteilen, dass wir dringend gehen müssen. Bedeutet wohl, dass ich ausharren muss, in der Hoffnung, dass sie bald merken, dass ich nicht mehr da bin. Denn rein zu gehen - in die Höhle des Löwen - um mich der Schmach meiner Selbst hin zugeben, werde ich in 1000 Jahren nicht ertragen können.
Ich starre auf die halb gerauchte Kippe, die nun in einer Pfütze dahin vegetiert und würde mich so gern dazu legen um weiter in meinem grenzenlosen Selbstmitleid zu baden. Neben mir öffnet sich eine Tür, ich schaue nicht hin, denn ich versuche meinen Körper mit Kraft meiner Gedanken immer noch dazu zu bringen, sich in Rauch aufzulösen - ohne Erfolg.
Also merke ich auch nicht, dass er plötzlich vor mir steht. Ich muss wohl ziemlich schockiert aussehen, denn nach einem langgezogenen 'Hey..' bricht er ab.
Er nimmt meinen Kopf zwischen seine Hände und küsst mich. Endlos lange. In der Zeit könnte ich einen Schal stricken, so lang kommt es mir vor. Doch dann ist es plötzlich vorbei, was ziemlich doof ist, weil wir uns nun wieder anstarren müssen, denn keiner hat sich bisher überlegen können, was danach kommt. Ich blicke ihn an, beiße mir auf die Unterlippe um nichts zu sagen, denn ich will nicht diejenige sein, die als erste das Schweigen bricht, nicht heute, nicht schon wieder. Die Stille scheint nun noch endloser zu sein, als der vorangegangene Kuss. In dieser Zeit könnte ich wohl einen Pullover passend zum Schal stricken, was ich nicht tue, denn das würde die Situation ins Absurde ziehen. 'Ich verstehe selbst nicht, warum ich gegangen bin' sagt er. Und mein Gehirn sagt mir, 'Versteh ich auch nicht, du Ochse.' was ich allerdings nicht laut ausspreche sondern weiter schweige. 'Es tut mir leid.' er wieder. Ich merke wie in meinen Augen das Hochwasser ansteigt und sich einen Weg ins Freie bahnen möchte und gleichzeitig möchte ich ihn am liebsten anschreien und ihm mitteilen, dass ein mageres 'Tut mir leid.' nun auch nicht wieder alles heile machen kann. Da ich weder weinen noch schreien möchte, schweige ich weiter. Wie zur Unterstreichung seiner Aussage küsst er mich erneut und damit hat er es mal wieder geschafft, alle Zweifel in meinem Herzen zu beseitigen. Ich lasse mich fallen, denn einfach so haben er und ich unser wir wiederbelebt.
Der Rest ist Schweigen.


Ähnlichkeiten zu realen Personen und Situationen sind frei erfunden!

1 Kommentar:

  1. Du berührst mich so sehr mit deinen Texten, Kommentaren und Worten, liebe S. (ich wusste nicht, ob du willst, dass man weiß, wie du heißt, also kürze ich dich liebevoll mit S. ab ;) <3

    "Ich lasse mich fallen, denn einfach so haben er und ich unser wir wiederbelebt. Der Rest ist Schweigen." das sagt einfach so viel aus, wirklich toll.

    Und zu meinem text, ich habe selbst erst gemerkt, wie stark ich bin, als das alles passiert ist.
    Und ich danke auch dir mit den Worten auf meinem Blog, du hast mir gezeigt, dass es doch irgendwie alles noch toll sein kann. Ich danke dir, Liebes! x3
    Und es ehrt mich sehr, dass ich dir ein kleines "Vorbild" sein kann. darf. ;) Zusammen kriegen wir alles schon hin! :)

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