Und täglich grüßt das Grübelmonster.

Episode 2

Das gute Grübelmonster raubt mir nicht nur den Schlaf, sondern hat nun auch die Angewohnheit entwickelt, mich während dem Autofahren heimzusuchen. Bevorzugt auf der Strecke zwischen W. und R. An und für sich ist ja nachdenken während des Autofahrens nicht verkehrt. Zumindest eindeutig sinnvoller, als das Gehirn komplett auszuschalten. Wenn man darüber hinaus allerdings anfängt, fast diverse Unfälle zu verursachen, sollte man sich durchaus – haha! – Gedanken drüber machen. Dass ich den Kreisverkehr nachts übersehen hab, ist nur eine kleine Eskapade aus der grübelnden Fahrerei.
Zudem hab ich diese Woche auch noch einen weiteren Anschlag auf mich zu verzeichnen. Und ich befürchte fast, der Trottel (der mich sonst immer „töten“ wollte) wird nun vom Grübelmonster abgelöst. Nichtsahnend hab ich das Gefrierfach geöffnet, um Eiswürfel hineinzulegen. Und wumms! kam mir auch schon ein großer Kühlakku entgegen „geschossen“. Der hat mich dann so hart am Knie getroffen – klar er war ja richtig schön durchgefroren und Stein hart – dass ich kurzzeitig unschlüssig war ob ich weinen möchte weil es so weh tut oder ob ich über so eine Absurdität besser lachen sollte. Nachdem ich Besuch hatte, hab ich mich dann doch fürs Lachen entschieden.
Aber zurück zum Grübelmonster. Die Woche war es ganz schlimm. Ich konnte keinen Abend ohne ‘ner Stunde planloses Wachliegen und hin- und her wälzen hinter mich bringen. Manchmal hab ich das Gefühl, das mein Kopf bald explodieren müsste, weil ich ständig Angst habe etwas zu vergessen. Vor allem in Bezug auf die ganzen FH-Sachen, die erledigt werden möchten. Letzte Nacht hat mich das Monster sogar morgens um 5 geweckt und nochmal ein Stündchen wach liegen lassen.
…Und als wenn FH-Sachen nicht schon mehr als genug wäre, dreh ich mich permanent im Kreis wegen einer äußerst rätselhaften Person.
Immer wenn ich versuche, das Rätsel weniger zu mögen, tut es irgendetwas, das mich es lieber mögen lässt. Es ist tatsächlich zum verrückt werden, dass ich aus diese Nummer überhaupt keinen Ausweg mehr finde. Und wie um Himmels willen, kann ich das Rätsel lösen?
Stillschweigen bewahren und abwarten oder vielleicht doch einfach reden. I don’t know – und es treibt mich in den Wahnsinn.
Aber passend dazu habe ich heute ein sehr schönes Gedicht von Rainer Maria Rilke entdeckt und das geht so:

Immer wieder
Immer wieder, ob wir der Liebe Landschaft auch kennen,
und den kleinen Kirchhof mit seinen klagenden Namen
und die furchtbar verschweigende Schlucht, in welcher die andern
enden: immer wieder gehn wir zu zweien hinaus
unter die alten Bäume, lagern uns immer wieder
zwischen die Blumen, gegenüber dem Himmel.

Das les ich so und denk mir – man ey, warum ist mir das eigentlich nicht eingefallen. Aber gut. Ich bin halt ‘ne Heldin und kein Rilke.
Dennoch… Rilke hatte recht.
Und auf meinem Rilke-Trip bin ich auch noch auf ein schönes Zitat gestoßen:
„Darin besteht die Liebe: Dass sich zwei Einsame beschützen und berühren und miteinander reden.“
Allerdings bin ich mir hierbei nicht ganz schlüssig, ob es in diesem Wortlaut tatsächlich aus Rilke’s Mund kam. Egal, mir hat das grad echt gut gefallen.
Und unweigerlich treibt mich mein Grübelmonster zurück zum Rätsel.
Vielleicht sollte ich mal versuchen, das „Problem“ auf eine rein sachliche Weise zu betrachten.
Wir haben diese Woche ein tolles Schema zur Entscheidungshilfe in „Kosten-Nutzen-Analyse“ gelernt. Bei uns ging es zwar um Waschmaschinen – aber wäre doch gelacht, wenn man so etwas nicht auch auf das eigene Leben übertragen könnte. Sachen wie Strom- und Wasserverbrauch müsste ich allerdings dann auf sinnvolle Weise ersetzen. Danach werden Gewichtungen und Punkte vergeben. Ein wirklich gutes System.
Der einzige Haken – eigentlich weiß ich ja was ich will – es hapert nur an der Umsetzung.

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