Den Absprung schaffen





'Gib mir einen Tipp!' - Doch leider hat das Leben dafür kein Patentrezept vorgesehen. Eigentlich gibt es dafür überhaupt kein Rezept. Das einzige was wohl hilft ist Ablenkung und sehr viel Zeit.
Wie schön wäre es, wenn es im Kopf ein kleines Knöpfchen gäbe um diese speziellen Gedanken auszuschalten. Damit man morgens zur Abwechslung mal mit einem Lächeln aufwacht.
Was hilft sind aber auch Gespräche um Gespräche und selbst wenn man sich im Kreis dreht. Es gibt Worte dir man reden MUSS. Denn mit jedem Satz den man weiter spricht, wird alles ein wenig erträglicher, denn dann wird alles ein wenig wahrer und realistischer.
Und mit jeder Träne die man weint, wird der Schmerz ein bisschen nachlassen. Bis er irgendwann kaum noch da ist.
Nein, es gibt kein Patentrezept. Es ist der Lauf des Lebens. Einige von uns müssen es öfter ertragen andere weniger oft. Aber Fakt ist, wir können es ertragen. Wir müssen es ertragen, denn was bleibt auch sonst? Und schließlich haben wir immer noch die Gewissheit, dass es eines Tages nicht mehr relevant sein wird. Man wird drüber lachen. Man denkt zurück. Und man denkt, von was für einer Lappalie habe ich mich so beeinflussen lassen. Welche Banalität war es würdig, dass ich mich Tag für Tag schlecht gefühlt habe. Und welcher Person konnte ich es jemals überhaupt gestatten, mir so nah zu kommen, dass ich durch das Verlassen zerbrechen könnte?
Meine Gedanken kreisen - wie so oft. Und ich denke an eine Zeit zurück, in der ich einer Person erlaubt habe, eine solche Wirkung auf mich selbst und mein Leben zu haben.
Und irgendwo stecke ich nun schon wieder fest. Möchte loslassen, den Absprung schaffen, weil ich nicht wieder in dieses alte Raster verfallen will. Morgens aufzuwachen und keinen Ansporn zum aufstehen zu  haben. Ich stehe mir selbst im Weg.
Ein Skalpell. Ein Schnitt. Das wäre das einfachste. Ein einziger sauberer Schnitt und alles könnte so einfach sein. Wie bei einer Operation, bei der ein Tumor einfach abgeschnitten wird.
Doch auch hier bleibt das Risiko einer Infektion.

Also bleibt wohl einfach nur Abwarten.
Es ist, wie wenn man auf dem 5m-Sprungturm steht, in die Tiefe starrt und überlegt ob man springen soll. Letztendlich ist es so, wenn man springt, erlebt man faszinierende Sekunden im freien Fall. Bis man schließlich im Wasser eintaucht und merkt dass man am Leben ist.
Ich stehe also weiter auf dem Sprungbrett und warte, bis ich den Absprung schaffe.





Ein Brief an dich!

Was willst du nur?

Du schleichst dich ein und treibst dich hier rum?

Wenn du frägst: 'Wie geht es dir?' möchtest du die Antwort, doch eigentlich gar nicht wissen. Du erwartest - es geht mir gut. Und alles wäre OK, weil es die einfachste Antwort ist. Wie konnte aus einem einfachem 'Wie geht es dir?' so etwas werden. So unscheinbar und doch bedeutet es alles oder nichts.
Auch bei mir hast du dich immer mehr eingenistet. Du nimmst Einfluss auf Worte und Taten.

Mehr und mehr handle ich genau so wie du es möchtest. Ich verstecke mein Innerstes und bin in immer mehr Situationen kaum mehr ich selbst. Es ist oft, sehr viel einfacher eine Maske aufzusetzen und der Welt ein anderes Ich zu zeigen, als das, dass ich eigentlich in mir trage. Einfacher deine Gespräche zu reden, statt tatsächlich Gespräche über tiefgründige Themen zu führen. Einfacher sich in Banalitäten und Lappalien zu verlieren, als zu handeln, das Wort zu ergreifen, endlich zu reagieren - etwas zu bewirken.

Stattdessen bin ich gefangen in dir und mit dir. Wie so viele andere, denen es einfacher fällt, alles hin zu nehmen und bei Gesprächen das wirklich wichtige aus den Augen zu verlieren.

Wer möchte schon eine offene und ehrliche Antwort auf die Frage 'Wie geht es dir?' Denn wenn die ehrliche Antwort nicht deinem Schema entspricht, welches du vorgesehen hast, dann ist es wie wenn man die Büchse der Pandora öffnet. Es gibt kein zurück mehr und man muss sich dem vollen Ausmaß des Elends hingeben.

Ich habe genug von dir.
Denn lieber habe ich 5 gute Freunde, die mein Innerstes kennen, statt 20 die einzig und allein von dir regiert werden.

Ich kann auf dich verzichten.
Also verschwinde!
Geh! 

Kein Mensch ist auf dich angewiesen!  
Leb wohl, liebe Oberflächlichkeit!



Nur ein Wort

Heute ist es nicht mein eigenes Grübelmonster, dass ich euch präsentieren möchte.
Heute gibt es einen 'Gastbeitrag'. Und ich hoffe euch gefällt er ebenso wie mir.


Die Gesellschaft der Worte.
Ein Wort, was ist eigentlich so ein Wort?
Warum ist es ein Wort geworden?
Warum ist es nicht einfach nur sinnlos geblieben? Aus welchem Grund hat sich hinter diesem Wort eine Bedeutung eingenistet? 
Irgendwie nicht verständlich, nicht die Betonung des Wortes lässt auf den Sinn schließen. Beispielsweise die "Liebe", nicht die Liebe an sich, nein, gemeint ist das Wort. Liebe, in der Aussprache nicht besonders melodisch, es klingt rein akustisch nicht so, als wäre es ein so relevantes und auch tiefgründiges Wort. Je öfter man es hört desto befremdlicher wird das Wort, im speziellen nicht ein mal das Wort "Liebe", jedes Wort. Sobald man sich Gedanken zum Wort an sich macht wird es irgendwie sinnlos und man kann noch viel weniger nachvollziehen warum gerade dieses Wort genau diese Sache so übermittelt. 
Warum gibt es Worte mit weniger und Worte mit mehr Aussagekraft? Es bleibt ein Rätsel. Unerklärlich. Für mich. Schöne Wörter und hässliche Wörter, alle dürfen Sie existieren, keines wird abgewertet in Ihrer Gesellschaft der Worte, kein Mobbing, schließlich ist es ja auch "nur" ein Wort und niemand macht sich Gedanken darüber, es ist ja alltäglich. 
Mir persönlich fehlen manchmal Worte, manchmal kommt es mir so vor als gäbe es zu wenige, oder es gäbe die falschen, wenn es schon nicht mehr Worte geben darf, dann bitte doch welche die wirklich Emotionen übermitteln können, Worte die nicht einfach nur so daher gesagt werden, es gibt so viele mit denen kein Mensch etwas anfangen kann aber trotzdem existieren auch diese, aber die die das unbeschreibliche beschreiben würden sind nicht da, zumindest nicht dort wo ich sie suchte, meiner Meinung nach hängt es damit zusammen dass Angst vor diesen Worten die Fehlen herrschte und diese Worte haben sich deshalb nicht etabliert, schließlich ist es ja viel einfacher jemanden einfach zu küssen um ihm zu zeigen wie gern man ihn hat, warum nicht ein Wort, welches die selbe Aussagekraft wie kein Kuss übermittelt?




Ich hoffe ihr hattet Freude mit dem 'fremden' Beitrag.