Projekt Haus - Hol' den Vorschlaghammer...

Weiter geht es heute mit der 'Projekt Haus'-Reihe. Die ersten Gedanken um Haus, Grundriss und Wohnkonzept hat unsere Köpfe ganz schön in Beschlag genommen. Deadline für die endgültige Entscheidung war das Ende unserer USA Reise im Februar. Doch letztlich wussten wir bereits schon vor dem Abflug in den Urlaub, dass dies unser neues Projekt werden sollte.
Gut erholt kamen wir also aus dem sonnigen Florida zurück und stürzten uns zunächst ins Ausräumen. Für uns stand sofort fest, dass wir die gut erhaltenen Möbel möglichst verschenken und verkaufen wollen. Im Vorfeld haben wir uns natürlich auch einige Schmuckstücke gesichert.

Eine Mammutaufgabe? 

Viele Menschen haben über unser Vorhaben den Kopf geschüttelt, doch auch hier ließen wir uns nicht beirren. Möbel wurden in Szene gesetzt und alles gesammelt auf einer eigens dafür erstellten Internetseite angeboten.
Zusätzlich bedienten wir uns den ebay Kleinanzeigen sowie Facebook. Nach und nach fanden viele Objekte ein neues Zuhause. Im Vordergrund stand hier ganz und gar nicht das Geld sondern die Freude. Menschen freuten sich über Vintage-Möbel und wir freuten uns, dass diese persönlichen Stücke aus dem Nachlass unsrer "Susi" auch weiterhin benutzt werden wollten. (Susi, die eigentlich gar nicht Susi heißt war die Vorbesitzerin und eine wundervolle und außergewöhnliche Frau.)

 Zu guter Letzt haben wir auch noch ein paar Möbel und Geräte an das Sozialkaufhaus gespendet. Alles was wir nicht los bekommen haben, haben wir zunächst im Keller eingemottet.

Ein leeres Haus - und nun?

Tja, nun begann eine wirklich 'herrliche' Arbeit. Jeder Quadratzentimeter Wand und Decke war tapeziert - und das teilweise nicht nur einmal. Unsere neune Freunde wurden Tapetenlöser, Stachelrolle und Spachtel - manchmal war es zum verzweifeln. Doch letztlich haben wir alle Wohnräume im Erdgeschoss von Tapeten befreit. (Ein Dank geht raus an meine Mama, die viele Stunden mit der Nacharbeit verbracht hat <3)
Parallel dazu wurden Fliesen in Bad und Küche mit dem elektrischen Stemmhammer - die von uns auch liebevoll den Namen "Brrrt-Maschine" erhielt - bearbeitet sowie der alten Stäbchenparkett entfernt.
Im Anschluss daran wurde der Vorschlaghammer geschwungen. Die Entfernung von rund 130 m² Estrich war ein regelrechter Kraftakt. Mit ein bis drei schwungvollen Schlägen wurde der Estrich brüchig, die Bruchstücke wurden in die Schubkarre verladen und diese in den Container geleert. Die darunterliegende Glaswolle wurde in die passenden Säcke gepackt und erreichte auf der Liste der Hass-Arbeiten den Platz Nr. 1. 
Spaß aber enorme Kraft kostete außerdem das Durchbrechen der Wände. Wir haben uns natürlich im Vorfeld vom Maurermeister absegnen lassen, welche Wände wir selbst brechen können ohne das Einsturzgefahr droht.
Diese Wände wurden dann mit dem Winkelschleifer eingeschnitten und mit dem Vorschlaghammer bearbeitet. Anstrengend aber dennoch erbaulich, wenn man einmal nach Herzenslust auf Wände einschlagen darf.
Den Durchbruch der tragenden Wand und das Einsetzen des Stahlträgers haben wir lieber den Profis überlassen. Im Zuge dessen hat uns das Maurer-Team auch gleich in die ursprüngliche Diele eine Vorratskammer sowie die neue Badezimmer-Wand gemauert. 
Zu guter Letzt haben wir - nach Rücksprache mit unserem Ofenbauer - den bestehende offene Kaminofen abgerissen. Denn auch dieser soll erneuert werden. 
Wochenende um Wochenende wurde gewerkelt. Es kostete unglaublich viel Energie, doch mit der Hilfe von guten Freunden (danke T. & F.) und der Familie wurde auch dies gemeistert. Stückchen für Stückchen wurde aus einem alten Haus unser Haus.
Viele Liter Schweiß, rund 30 m³ Bauschutt und ganzen 3 Vorschlaghammerstiele später wurde aus einem möblierten Haus ein halber Rohbau.

Ein Beitrag mit vielen Baustellen-Bildern, der euch die einzelnen Schritte verdeutlichen soll. Ich bin fasziniert, den Fortschritt zu erkennen, den wir innerhalb kurzer Zeit erreicht haben. Insbesondere wenn ich mir vorstelle, dass ich parallel zum Bau 40h+ gearbeitet habe UND noch Zeit fand, studieren zu gehen.

Falls ihr Fragen habt, stellt sie gerne! :)
Hättet ihr auch versucht die alten Möble zu verkaufen oder würdet ihr eher alles in einen Container schieben? Würdet ihr auch gern mal eine ganze Wand zum Einsturz bringen?




12 Kommentare:

  1. Ich bin nach wie vor beeindruckt über eure Entscheidung und Respekt fürs Durchziehen. Ja, man merkt erst oft wenn es wieder ruhiger wird, wieviel man eigentlich in so eine Woche packen kann. Das erscheint mir heute manchmal auch noch unglaublich, wenn ich zurückblicke.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Dankeschön :) Ja da hast du vollkommen recht. Wenn man dann so zurückblickt muss man sich manchmal wirklich über sich selbst wundern :)

      Löschen
  2. dass du das neben job und uni geschafft hast, finde ich echt eine wahnsinns-leistung. darauf kannst du mehr als stolz sein <3 aber je mehr energie, zeit und schweiß man investiert, umso mehr wird es dann auch wirklich das "eigene" und umso mehr bezug hat man dann dazu. ihr werdet euch ganz sicher immer an diese zeit erinnern und wie das haus schritt für schritt zu eurem zuhause wurde. was für ein wunderbares schönes projekt und ich freu mich schon zu sehen, wie es langsam wieder bewohnbar wird!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich glaube auch, dass das eine richtig tolle Erinnerung werden wird, wenn man dann zurückblicken kann und weiß, dass man sein eigenes Heim auch wirklich eigens gestaltet hat <3

      Löschen
  3. Hey Süße,
    ich hatte auf Insta schon bewundert, dass ihr das alles selber macht. Das ist wirklich eine extrem ätzende Arbeit, aber wenn man das Ergebnis sieht, dann hat es sich wenigstens gelohnt. ;)

    Es sieht auf jeden Fall schon sehr anders aus als zu Beginn. ♡

    Hab einen tollen Abend.

    Ganz lieben Gruß

    Steffi

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Vielen lieben Dank :)
      Ich glaub auch dass sich letztlich diese Energie die wir reinstecken wirklich lohnen wird <3

      Löschen
  4. Der Titel für den Beitrag ist der Knaller, so passend ;-) Und einmal mehr bin ich begeistert von der Leistung und dem Aufwand den ihr da betreibt. Hut ab. Irgendwann muss ich mal das Endergebnis sehen!!! Das werdet ihr ewig in Euch tragen und ganz lange noch stolz darauf sein...

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hihi, was muss das muss! Der Titel hat sich einfach so sehr angeboten.

      Das Endergebnis kannst du sicherlich auch mal in live bewundern :) Aber ein wenig dauert es noch.

      Löschen
  5. Es ist wirklich unglaublich, was man alles leisten kann! Respekt für euch und auch für dich, dass du mit so vielen Bällen gleichzeitig jongieren kannst!
    Ich finde es ja super faszinierend, aus wie vielen und welchen Lagen und Schichten so ein Haus besteht! Und gerade, wenn ich sowas hier lese, wächst mein Respekt vor allen Handwerkern, die in der Lage sind, sowas zu errichten, noch mehr.

    Weiterhin viel Erfolg und liebste Grüße
    Mel

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja, so ein altes Haus steckt wirklich voller Überraschungen :)

      Handwerker finde ich auch wirklich, wirklich bewundernswert. Ich habe ja auch bei uns auf der Baustelle schon einige beobachten können und es ist wirklich faszinierend, mit welcher Leichtigkeit die vorgehen :)

      Alles Liebe <3

      Löschen
  6. Wow, da habt ihr wirklich vieles in kurzer Zeit erreicht - und das neben dem "normalen Alltag". Respekt!
    Ich könnte mir vorstellen, dass man gut evtl. vorhandene Wut oder Aggressionen los werden kann, wenn man eine Wand mit dem Vorschlaghammer zerlegt. :D

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Oh, das ist es definitiv. Ist einfach schon ein cooles Gefühl wenn man wirklich mal so einen Abriss machen darf und einfach Hemmungslos mit dem Hammer drauf hauen darf :D

      Löschen

Ich freue mich über eure Kommentare, Gedanken, Grübeleien, Anstöße, Irrungen und Wirrungen sowie über Lob und konstruktive Kritik. Von Herzen DANKE fürs Lesen und die Zeit die ihr euch für ein paar Worte an mich nehmt.

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt.

Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung sowie in der Datenschutzerklärung von Google.