Denken Männer, oder denken Frauen zuviel?

Keine Sorge, hier geht es nicht drum, dass ich sagen möchte, Männer würden nie denken, auch wenn ich das manchmal denke! Es geht eher um die Kluft zwischen Männer und Frauen. Die Gedankenkluft, das Frauen das Talent besitzen über alles und jeden - mit Liebe zum Detail - nachdenken, überdenken, philosophieren, analysieren, interpretieren. (Oder vielleicht bin das einfach nur ich)
Was mich dabei besonders beschäftigt, abgesehen natürlich von der Zeit, die ich in sinnlose und auch nützliche Gedanken stecke, ist die Tatsache, ob auch das andere Geschlecht abends mal im Bett liegt und sich eine 'Was wäre wenn...?'-Frage stellt.
Meine Gedanken kreisen oft und sehr viel. (Ich müsste mittlerweile schon Kilometer-Geld absetzen dürfen)
Ein Beispiel - eine einzige SMS - 160 Zeichen lang. Theoretische Zeitaufwand im Normalfall nur wenige Minuten.. Vielleicht eine Zusatzminute um die Schreibfehler auszubessern weil man zu schnell getippt hat oder die merkwürdige Autokorrektur Wörter in falsche Wörter korrigiert hat.
Praktischer Zeitaufwand, da ich intensiv drüber nachdenken muss ... in etwa 30 Minuten. Weil ich mir über den Einsatz des Wortes 'eigentlich' den Kopf zerbreche. Hier ein 'eigentlich' weg lösche, dort eins einfüge. Weil ich mindestens eine Person Korrektur lesen lasse und mich dann noch mal 10 Minuten mit der Korrektur-Lese-Person drüber unterhalte, ob man in irgendein 'vielleicht' oder 'eigentlich' zu viel oder was falsches hinein interpretieren könnte.
Die Lesezeit hat dann vermutlich nur 20 Sekunden gedauert und die Antwort in etwa 3 Minuten. Und das obwohl ich meine 'eigentlich's so wohlgewählt und auf eine genau durchgedachte Weise verteilt habe. Klar, beim lesen sieht man halt dann doch mal wieder nicht, wie viel Zeit ich eigentlich in so eine poplige Nachricht investiert habe.
Eigentlich schon verrückt, dass ich mir auch Monate später noch über unterschiedliche Themen meines Lebens das Hirn zermatern kann und mich gleichzeitig frage, hat irgendein Mensch über selbige Themen genauso intensiv drüber nachgedacht. Offensichtlich nicht. Oder doch? Liegst du ab und zu auch mal die halbe Nacht wach, um darüber zu philosophieren, was ich vielleicht in eben diesem Moment tue? Wie es mir geht und ob ich glücklich bin, so wie es momentan ist?

Was noch viel wichtiger ist, merkst du, wenn ich an dich denke? Verpasst dir dein Herz dann nicht vielleicht einen kleinen Stich, weil ich gerade mit all meiner vorhandenen Willenskraft an dich denke?

Ich hör nun auf, weiter zu philosophieren und weiter nach zu denken.
(Die Lernerei macht mich zur Zeit ziemlich verrückt und auch sehr matschig im Kopf)


Das richtige Timing.

Gestern Nacht als ich nicht schlafen konnte, habe ich mir Gedanken über Timing gemacht.
Vielleicht lag es auch ein wenig daran, dass ich in alten Bildern gestöbert habe...

'Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.'
oder
'Wer zu spät kommt, verpasst das beste.'

Altbekannte 'Weisheiten' die uns immer wieder im Leben begegnen und die wohl doch einen ziemlich wahren Kern besitzen.
Denn im Leben dreht sich alles um das richtige Timing. Denn wenn dieses nicht stimmt, kann jede Situation - auch mit den perfektesten Voraussetzungen - nur zum scheitern verurteilt sein. Nur wenn der zeitliche Rahmen passt, wird auch alles funktionieren.

Als wir beide uns getroffen haben, war das Timing? War es dieses schicksalhafte Timing, dass ich - obwohl ich am nächsten Tag arbeiten musste - doch noch fortgegangen bin. Ebenso du - wo du doch am nächsten Tag eine Prüfung geschrieben hast? Hat das Timing uns an diesem Abend in den selben Club geführt, den wir beide seit langer, langer Zeit mal wieder aufgesucht haben? Oder war es doch mehr Schicksal? Immerhin haben wir uns ein Jahr vorher genau am selben Ort schonmal getroffen, aber halt im falschen Moment, mit dem falschen Timing.

Und obwohl das Timing an diesem Abend irgendwie gestimmt hat und im Nachhinein dann irgendwie doch nicht so, wird es irgendwann anders, an einem anderen Ort und zu einer anderen Zeit, stimmen? Wenn du momentan noch nicht bereit bist, was wird in 2 Jahren sein? Möglicherweise bist du dann bereit, aber was mache ich in diesen zwei Jahren? Stehen bleiben oder weiterentwickeln? Weiter nach dem perfekten Timing suchen? Wenn du bereit bist, bin ich möglicherweise schon 10 Schritte weiter den Weg des Lebens gegangen.
Es gibt viele Menschen die immer den richtigen Moment, das richtige Timing treffen. Und ich habe wohl ein Talent dafür gerne mal den falschen Moment zu treffen. Aber das Leben muss schließlich weiter gehen, auch wenn das Timing selten stimmt.
Also laufen wir weiter, blindlings durch Straßen, auf der Suche nach dem perfekten Moment, der nur dann perfekt ist wenn wir das richtige Timing besitzen und uns dann - durch Zufall oder Schicksal - auch noch am richtigen Ort befinden.



Prioritätenfolge...

Heute beim Lernen, bin ich an dem Wort 'Prioritätenfolge' hängen geblieben.
Dabei ist mir ein Spruch eingefallen, der mir vor einiger Zeit gesagt wurde:
'Man muss im Leben Prioritäten setzen'
Es ging um den Mangel an Zeit und das Problem alles im Leben unter einen Hut zu bekommen. Es ist schwer mit wenig Zeit jeden glücklich zu machen und zufrieden zu stellen. So sehr man versucht, wenn nicht genug Zeit da ist, kann man sich noch so sehr bemühen, aber alles zu schaffen wie man es sich ursprünglich vorstellt ist oftmals ein Ding der Unmöglichkeit. Man stößt an seine Grenzen. Man scheitert.
Es gibt so viele Momente, in denen ich mir wünschte, ein Tag hätte mehr als 24 Stunden, damit ich alles was ich tun muss und alles was ich gerne tue miteinander vereinbaren kann. Damit ich schaffen kann, was ich mir vornehme ohne das ein 'muss' oder ein 'gerne' leidet. Ich stecke ungern zurück und noch weniger möchte ich Abstriche machen, wenn ich mir eingestehen muss, dass ich an einem Wochenende nicht all die Dinge machen kann die ich will und die Dinge die ich erledigen sollte.
Um dem Drang 'alles unter einen Hut zu bringen' ohne daran selbst kaputt zu gehen entgegenzuwirken, muss ich nun also anfangen, mir selbst Prioritäten zu setzen.

Aber wer sagt uns, wie wir uns entscheiden sollen bei der Prioritäten-Frage? Welchen Dingen man im Leben Vorrang gewährt und welchen nicht, ist einzig und allein unsere persönliche Entscheidung. Wer hat es verdient, in der Prioritätenfolge oben zu stehen und welche Dinge stellen wir hinten an? Wenn ich meine eigenen Prioritäten setze, wer ist bereit zurück zu stecken? Wer kann akzeptieren, wenn ich eine andere Sache favorisiere.
Es fällt mir sehr schwer zu entscheiden, was ich vorziehe und wen ich hinten anstellen muss. Im Gegenzug gibt es aber auch einige Dinge die ich sehr gerne aufschiebe, denen ich weniger hohe Prioritäten im Leben zukommen lasse.
Woher weiß man, ob die Entscheidung über die gewählte Prioritätenfolge die richtige war? Das kann uns dann wohl leider nur die Zeit zeigen - und die ist der limitierende Faktor dabei.