Prioritätenfolge...

Heute beim Lernen, bin ich an dem Wort 'Prioritätenfolge' hängen geblieben.
Dabei ist mir ein Spruch eingefallen, der mir vor einiger Zeit gesagt wurde:
'Man muss im Leben Prioritäten setzen'
Es ging um den Mangel an Zeit und das Problem alles im Leben unter einen Hut zu bekommen. Es ist schwer mit wenig Zeit jeden glücklich zu machen und zufrieden zu stellen. So sehr man versucht, wenn nicht genug Zeit da ist, kann man sich noch so sehr bemühen, aber alles zu schaffen wie man es sich ursprünglich vorstellt ist oftmals ein Ding der Unmöglichkeit. Man stößt an seine Grenzen. Man scheitert.
Es gibt so viele Momente, in denen ich mir wünschte, ein Tag hätte mehr als 24 Stunden, damit ich alles was ich tun muss und alles was ich gerne tue miteinander vereinbaren kann. Damit ich schaffen kann, was ich mir vornehme ohne das ein 'muss' oder ein 'gerne' leidet. Ich stecke ungern zurück und noch weniger möchte ich Abstriche machen, wenn ich mir eingestehen muss, dass ich an einem Wochenende nicht all die Dinge machen kann die ich will und die Dinge die ich erledigen sollte.
Um dem Drang 'alles unter einen Hut zu bringen' ohne daran selbst kaputt zu gehen entgegenzuwirken, muss ich nun also anfangen, mir selbst Prioritäten zu setzen.

Aber wer sagt uns, wie wir uns entscheiden sollen bei der Prioritäten-Frage? Welchen Dingen man im Leben Vorrang gewährt und welchen nicht, ist einzig und allein unsere persönliche Entscheidung. Wer hat es verdient, in der Prioritätenfolge oben zu stehen und welche Dinge stellen wir hinten an? Wenn ich meine eigenen Prioritäten setze, wer ist bereit zurück zu stecken? Wer kann akzeptieren, wenn ich eine andere Sache favorisiere.
Es fällt mir sehr schwer zu entscheiden, was ich vorziehe und wen ich hinten anstellen muss. Im Gegenzug gibt es aber auch einige Dinge die ich sehr gerne aufschiebe, denen ich weniger hohe Prioritäten im Leben zukommen lasse.
Woher weiß man, ob die Entscheidung über die gewählte Prioritätenfolge die richtige war? Das kann uns dann wohl leider nur die Zeit zeigen - und die ist der limitierende Faktor dabei.


11 Fragen - 2. Runde

Heute wurde ich von Simone getaggt. Es freut mich sehr!!!
Super wie ich finde, da mir Fragen beantworten echt Spaß macht und mir die Möglichkeit gibt, einen weiteren Blick auf mich selbst zu erhalten. Dinge, über die ich mir selbst bisher kaum Gedanken gemacht habe.

1) Komplimente, die du oft zu hören bekommst?
Irgendwie habe ich gerade keine Komplimente im Kopf. Allerdings finden mich viele Leute immer süß, weil ich klein bin. Ob man das nun als Kompliment sehen will oder nicht...ich finde es immer ganz lustig, wenn Menschen meine Größe mit Süßheit verknüpfen. (fataler Fehler ;))
2) Worauf achtest du bei einem Menschen als Erstes?
Ich achte eigentlich auf nichts spezielles. Vielmehr betrachte ich ob das Gesamtbild in sich stimmig ist. Der erste Eindruck muss stimmen und damit verbunden muss natürlich auch die Sympathie passen.
3) Gibt es einen Menschen, den du gern besser kennenlernen würdest?
Nicht besser, sondern überhaupt kennenlernen würde ich gerne Judith Holofernes.
Ansonsten gibt es sicherlich sehr viele Menschen in meinem näheren Umfeld, die es wert wären, sie näher kennen zu lernen
4) Wo siehst du dich in zehn Jahren? Bestenfalls?
Wie immer sehr schwer für mich zu beantworten. (siehe auch Frage 6 hier) Mein Blick begrenzt sich - trotz meiner Planwütigkeit - meistens nur auf die nächsten Wochen und Wochenenden. 
5) Wovor hast du heute keine Angst mehr?
Vor Schatten!
Früher, als ich abends meine Oma besuchen ging, war auf dem Weg der Schatten eines Wasserhydranten über den ich immer mit einem großen Schritt hinweggegangen bin, aus Angst ich könnte in dieses schwarze Loch hineinfallen.
Heute hopse ich aus Spaß manchmal noch über 'das schwarze Loch drüber' - Aber nun weiß ich ja, dass es kein Loch sondern nur ein Schatten ist, vor dem ich keine Angst haben muss.
6) Was motiviert dich im Leben?
Ich wache morgens oft auf und frage mich, wieso ich aufstehen sollte. Zu einem Ergebnis bin ich bisher noch nie gekommen. Trotzdem stehe ich jeden Tag auf, weil es irgendwie weiter gehen muss. Oder vielleicht auch der Gedanke daran, dass ich noch irgendetwas erreichen möchte in meinem Leben. Etwas, an das die Welt irgendwann zurück denken kann. (hmmm klingt verrückt)
7) Lieblingszitat oder eines, das dir gerade einfällt?
Einfallen tut mir gerade im Moment dieses:
"Allein die Tatsache, daß er mein Leben zerstört hat, zwingt mich, ihn zu lieben." 
Und eines, das wirklich zu meinen Lieblingszitaten zählt ist dieses:
"Mein ganzes derzeitiges Leben ist nicht wahr, es findet nur irgendwie statt, während das Leben mit dir nicht stattfindet, aber ohne Zweifel wahr ist."
8) Was ist wahre Freundschaft?
Wahre Freundschaft ist wunderschön.
Dazu gehört... Wissen was der andere denkt ohne zu reden - wenn Blicke mehr als Worte sagen. Zusammen zu lachen, zu schweigen, zu weinen und unendlich viel reden zu können. Die Sätze des anderen beenden können. Das Gefühl, egal was passiert, die andere Person kann jedes Problem lösen oder es zumindest erträglicher gestalten.
9) Eine schöne Kindheitserinnung, die dich heute noch schmunzeln lässt?
Spontan fällt mir diese Situation ein: Ich hatte einen furchtbaren Albtraum, bin aufgewacht und hab schrecklich geweint. Meine Schwester wollte mir einen Gefallen tun und nahm mich Huckepack um mich zu meinen Eltern zu bringen. In der Dunkelheit sind wir die Treppe runtergefallen. Dann habe ich noch mehr geweint und meine Schwester auch. Wenn ich heute dran denke muss ich einfach kichern, weil es vermutlich irre komisch aussah, wie wir einige Stufen hinunter gepurzelt sind.
10) Wer oder was hat dich im Leben am meisten inspiriert?
Ich bleibe dabei, die Musik ist wichtig und vor allem wichtig für mich - so wie die Luft zum Atmen, brauche ich Musik zum leben. Sie gibt mir immer wieder Kraft, da ich für jede Situation die perfekte musikalische Untermalung habe. Ich liebe es dabei auch, die Liedertexte zu durchforsten. Natürlich sind es auch meine Freunde, die ich sehr bewundere, da jeder auf seine eigene Weise einzigartig ist. 
(siehe auch Frage 5 hier)
11) Für alle Harry Potter-Fans... Gryffindor, Hufflepuff, Ravenclaw (♥)
oder Slytherin?
Ravenclaw oder Gryffindor wären wohl beides eine sehr gute Wahl für mich. Wobei die Hauptsache ja eigentlich ist, dass ich gerne in Hogwarts zur Schule gehen würde! :)

Vielen lieben Dank an Simone für ihre Fragen.
:)

Da mir wie immer die Kreativität fehlt, mir neue Fragen zu überlegen, endet der Beitrag hier.


Der Placebo-Effekt

Kein Tag vergeht, an dem ich nicht Musik höre. Schon von klein auf ist Musik einer der wichtigsten Faktoren in meinem Leben. Ich brauche sie wie die Luft zum atmen, denn ohne kann ich nicht existieren. An diesem wichtigen Faktor in meinem Leben hängen nun also so viele andere Situationen fest, denn mein Kopf kann nicht aufhören, wunderbare Dinge wie Musik mit anderen wunderbaren Dingen zu verknüpfen und zu assoziieren.


Ich sitze im Auto. Alleine. Es ist mitten in der Nacht und es regnet. Wie gute der Regen mal wieder auf einzigartige Weise meine Stimmung widerspiegelt. Ich höre Musik - wie immer viel zu laut beim Autofahren - in der Hoffnung, dass die Musik die Gedanken in meinem Kopf überdröhnt. Shuffle beschert mir Placebo - Black Eyed. Ich liebe den Song. Deshalb kann ich nicht weiter schalten. Ich habe ihn früher schon so sehr geliebt. Unweigerlich überschallt die Musik nicht meine Gedanken, sondern wie automatisch denke ich an die Situation, die mein Kopf mit diesem Lied assoziiert. Damals. Das Wort 'damals' klingt, als wäre es schon 100 Jahre her - dabei ist es so als wenn es gestern gewesen wäre. Damals also - bei dir. Leckere Pizza (selbstgemacht). Nach dem Essen auf dem Sofa sitzend, blieben wir beim durchzappen bei einem Konzert hängen. Placebo. Mein Kopf an deiner Schulter und schon bei den ersten Takten, ist mir klar, welches Lied nun kommt. Mein Kommentar dazu: 'Ich mag das Lied echt gerne, aber es ist fast ein wenig selbstmordgefährdend'. Du nickst und lächelst - und das ist so wundervoll. Weil wir gemeinsam auf deinem Sofa sitzen, ein Konzert ansehen von einer Band, von der ich nicht dachte, dass du sie magst. Weil wir hier sitzen und ich nicht gehen muss, obwohl deine Freunde gleich kommen. Wir diskutieren darüber, ob der Sänger tatsächlich Gitarre spielt oder er die Gitarre nur zum Schein umhängen hat und nur so tut als würde er spielen. Der Moment ist perfekt, die Musik, das eigentlich sinnlose Gespräch über Musik.
Jetzt sitz ich also im Auto - alleine - und fahr bei Regen durch die Nacht. Und bei den ersten Takten von 'Black Eyed' weiß ich gleich, dass ich es nicht weiter schalten kann, weil ich das Lied schon vorher geliebt habe - bevor mein Kopf diese Assoziation in meinem Gehirn erzeugt hat. Jetzt höre ich das Lied und wie der Regen der auf die Windschutzscheibe prasselt, möchten 1000 Tränen sich ihren Weg aus meinen Augen bahnen. Die ersten Takte erklingen und es verpasst mir einen Stich ins Herz. Ich fühle mich leicht selbstmordgefährdet, weil ich mich hier in meinem Auto befinde. Alleine. Und eben nicht mein Kopf an deiner Schulter lehnt. 
Ich werde dieses Lied nie wieder anhören, ohne die Assoziationen in meinem Kopf. Ich brauche Musik wie die Luft zum atmen - und du hast mir diese Luft genommen. 

Der Placebo-Effekt also, der mir scheinbar gute Gedanken beschert, die nicht mehr existent sind.