Zuviel Nebel und erster Frost

Es ist richtig, richtig kalt geworden und offen gesagt, bin ich darauf überhaupt nicht eingestellt gewesen. So hab ich in meiner Wohnung weder Handschuhe noch eine Mütze und hab mir die letzten zwei Tage echt gedacht - da sollte man doch wirklich besser daheim im Bett bleiben.
Aber es studiert sich halt doch immer noch nicht von ganz allein und da musste ich dann wohl doch leider in den sauren Apfel beißen und - ohne Handschuhe und Mütze - in die Kälte raus.
Auch wenn der erste Frost wirklich wundervoll an Bäumen, Sträuchern und Spinnennetzen anzusehen ist - mir ging das jetzt irgendwie zu schnell.

Und der Blick aus dem Vorlesungssaal heute, hat mich auch nicht besonders aufgebaut. (ca. 17 Uhr)


Erst recht deprimierend, wenn man noch weitere 2 Stunden in der Hochschule verharren muss und sich innerhalb dieser 2 Stunden noch sehr viel mehr Nebel bildet und man dann in der Dunkelheit und viel zu viel Nebel nach Hause laufen muss (und obendrein noch soooo kalt).

Aber zumindest kann ich morgen dem Wetter trotzen und zuhause bleiben! Wenn auch mit einem faden Beigeschmackt, da mir die Kosten-Nutzen-Analyse-Prüfung am Donnerstag lerntechnisch ziemlich im Nacken sitzt und da morgen wohl nicht sehr viel mit 'gemütlich im Bett bleiben' ist.

Investitionsentscheidungen

Episode 4

Gestern Abend hab ich noch eine Weile für die Prüfung gelernt, die nächste Woche ansteht. Und dabei ist mir eine Karteikarte in die Hand gefallen, mit folgender Frage:

Welche zentralen Fragen sind bei Investitionsentscheidungen zu beantworten?


  • Ist das Projekt in der geplanten Form wirtschaftlich
  • Ist das Projekt auch bei einer geringeren Auslastung wirtschaftlich
  • Welche nicht-monetären Merkmale sind für die Entscheidung relevant
  • Welche der zur Entscheidung stehenden Alternativen ist die vorteilhafteste
???

Und ich begann zu überlegen...
Ist es nicht in der freien Wirtschaft ebenso, wie im privaten Leben? Natürlich ist der Begriff Wirtschaftlichkeit für eine Beziehung nicht 100% passend. Aber die Quintessenz daraus dann irgendwie doch. Natürlich sollte die Beziehung in irgend einer Weise wirtschaftlich für uns sein.
Nach Definition:
                                             Ertrag
Wirtschaftlichkeit =                    
                                            Aufwand

Wenn ich also ein gesundes Verhältnis zwischen Ertrag und Aufwand habe, dann ist das gar nicht so schlecht. Allerdings strebe ich immer danach mehr Ertrag als Aufwand zu haben.
Und da kann man zum Leben wohl doch ganz gut eine Parallele ziehen. Warum soll ich mehr geben, als ich letztlich zurück bekomme? Ohne eine Investition, werde ich über kurz oder lang in meinem Leben nicht weiter kommen. Nur ist es in der Wirtschaft viel einfacher zu sagen, das Projekt ist NICHT wirtschaftlich und man investiert nicht.
Das Leben stellt uns da allerdings vor größere Probleme. Mir selbst einzugestehen, ich habe möglicherweise zu viel investiert und zuviel aufgewendet? Das spielt dann Herz und Kopf noch eine viel größere Rolle. Mir endlich klar zu machen, wann es besser ist, ein "Projekt" einfach sein zu lassen, aus Gründen der NICHT-wirtschaftlichkeit. 
Und mit den Alternativen verhält es sich ähnlich. Möglicherweise stehen noch andere zur Auswahl. Aber man wird nie etwas als vorteilhafter empfinden, wenn das Herz erstmal eine Entscheidung getroffen hat.

Man wird also eine Entscheidung in Herzensangelegenheiten nie auf Grund von Vorteilen oder Wirtschaftlichkeit treffen können. Ich investiere weiter, wende auf, arbeite daran und gebe mir Mühe, dass alles so funktioniert, wie mein Herz es sich vorstellt. Und wenn die 'Investition' letztendlich irgendwann scheitert, habe ich am Ende zumindest die Gewissheit, ich bin meinem Herzen gefolgt.

...Und manchmal muss man auch in einer Investition das Risiko eingehen, alles zu verlieren und derb auf die Schnauze zu fallen!

Gib der Liebe eine Zweite Chance...

oder:
Beziehungen sind wie Pilzgerichte, man soll sie nicht aufwärmen.

Episode 3

Letzte Nacht habe ich länger über dieses Thema nachgedacht und mich entschieden, es wäre durchaus ein blogwürdiges Thema.
Vor allem in Zeiten, in dem es einem nicht so gut geht, denkt man da nicht oft gerne an die ehemalig funktionierende Beziehung zurück und fragt sich, was wäre wenn...?
Die Frage allerdings ist, hat eine Beziehung eine zweite Chance verdient oder ist es wirklich, wie mit den Pilzgerichten?
Ich bin zwar kein immens großer Pilz Fan, aber man kann sie schon ab und an mal essen. Wenn man sich gegen die 2. Chance entscheidet, macht man dann einen Fehler?
Ich habe wirklich sehr lange drüber nachgedacht und festgestellt - ich kenne tatsächlich KEINE Beziehung, die wiederaufgewärmt oder nach einer Pause wirklich funktioniert hätte.
Vielleicht irre ich mich, aber wenn es beim ersten Mal nicht klappt, warum sollte es beim zweiten Mal besser werden? Es ist ja dann doch nur eine weitere, absehbare Verlängerung. Das warten auf das große Ende. Wer dich einmal verletzt hat, wird es sicher wieder tun, denn wird er wirklich sein Verhalten grundlegend nach einem Beziehungsende ändern? Ich glaube nicht. Und irgendwie ist es auch so, in dem Moment, da das dicke Ende ausgesprochen wird, stirbt in beiden Personen ein Teil des anderen.
Vielleicht ist es besser, Vergangenes in der Vergangenheit zu belassen und sich der Zukunft zu stellen. Ob sie nun besser oder schlecht wird, wird man sowieso nur heraus finden, wenn man es probiert. Und es spricht ja schließlich auch nichts dagegen, in einem nostalgischen Moment an "die gute alte Zeit" zu denken.

Zum Abschluss ein sehr schönes Zitat aus

"Der Schatten des Windes"

von Carlos Ruiz Zafon:



"In dem Moment, wo man sich damit aufhält darüber nachzudenken, ob man jemanden liebt, hat man schon für immer aufgehört, ihn zu lieben!"