Entfremdung in fremden Welten.

Irgendwas im Leben ist anders geworden - fremd. Doch was es genau ist, fällt mir schwer zu lokalisieren. Wie auch, es ist ja fremd. Das Leben ändert sich, Tag für Tag. Freunde kommen und gehen, Freunde werden zu Fremden, die man einst mal kannte. Innerhalb der Freunde, ändern sich Meinungen, Ansichten, Prioritäten, Lebensabschnitte. Fremde Ansichten befremden mich sehr.
Das Befremdliche am eigenen Leben ist, dass es doch eigentlich gar nicht befremdlich ist. Oder etwa doch? Manch einer fragt - wer bin ich und ich frage: Wenn ja wie viele? Eine Antwort gibt es nicht.

Ist es befremdlich, dass ich heute jemand anders bin als gestern oder ist es vielleicht einfach völlig normal. Da das der Lauf des Lebens und die Entwicklung der Zeit ist? Vielleicht ist also Entfremdung nicht immer schlecht, denn es heißt dass wir auf neuen, anderen, fremden Wegen weiter gehen. Dass ich auf fremden Wegen wandere. Wege auf denen es Neues zu entdecken gibt. Auf welchen ich mich mit neue Menschen bewegen, andere Menschen, fremde Menschen. Fremde Menschen die zu Freunden werden können.

Ein ums andere Mal frage ich mich, wie es dazu gekommen ist, dass sich die Welt verändert hat. Das vieles fremd geworden ist. Wann ist es passiert, dass Freunde zu Fremden wurden und Fremde zu Freunden? Wer trägt die Schuld daran und ändert es etwas den Schuldigen zu kennen? Bin ich diejenige, auf deren Schulter die Schuld lastet? Die Schuld, dass manches nicht für die Ewigkeit bestimmt ist?
Vielleicht müssen sich Menschen, manchmal auch fremd werden. Jeder geht seinen eigenen Weg. Wege, die für den anderen hingegen fremd sind. Also gehen wir fremde Wege - jeder den seinen. Entfernen uns voneinander, fühlen uns kurzzeitig entfremdet, reden irgendwann nicht mehr, aber das ist ok, denn mit Fremden spricht man nicht. Und plötzlich ist wieder Platz für Fremde, die zu Freunden werden können.

Das Leben ist einem ständigen Wandel unterworfen, das allerwichtigste bei all diesen fremden Entwicklungen ist, dass man sich selbst treu bleibt, Fremdheit anerkennt und weiter seinen eigenen Weg geht, auch wenn er einem manches Mal fremd erscheint.


Dieser Text ist eine Anordnung von Gedanken, die einfach so aus mir heraus wollten. 
In letzter Zeit fällt es mir nicht immer leicht, Veränderung und Entfremdung zu akzeptieren. Es gibt kein Patentrezept dafür, keine Empfehlung, wie man damit umgehen könnte. Aber Gedanken nieder zu schreiben, aneinander zu reihen, hilft mir dabei, mich dabei nicht selbst zu verlieren.
Danke fürs Lesen!

14 Kommentare:

  1. Was für wunderschöne Worte und so wahr! Ich sauge jedes Wort in mich auf und danke dir sehr dafür.

    "Entfernen uns voneinander, fühlen uns kurzzeitig entfremdet, reden irgendwann nicht mehr, aber das ist ok, denn mit Fremden spricht man nicht. Und plötzlich ist wieder Platz für Fremde, die zu Freunden werden können." - was für tolle Gedanken.

    Du bist ganz ganz toll und ich glaube solche Gedanken sind der beste Weg um sich selbst und das eigene Leben zu erkennen und zu mögen. Dicker Kuss, mein Spatz. Es ist schön, dass es dich gibt. <3

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    1. Dankeschön, es freut mich sehr dass dir meine Worte hier gefallen haben <3
      Ich stimme dir auch ganz und gar zu, dass man solche Gedanken wahrscheinlich auch braucht um sein eigenes Leben zu verstehen <3

      Küsschen für dich <3

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  2. meine liebe, ich weiß so gut was du meinst. ich habe dazu einmal eine sehr ähnliche essenz zusammengefasst in einem satz gelesen "lass uns fremde bleiben". das ist manchmal sehr passend, wenn auch traurig.

    ich habe auch große schwierigkeiten mit entfremdung von freunden und gewohntem, genauso wie es mir nicht immer leicht fällt, fremdes "freundlich" werden zu lassen. aber das einzig beständige im leben ist leider die veränderung und man kann dinge nicht festhalten, wenn sie losgelassen werden wollen.

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    1. Es stimmt "Lass uns Fremde bleiben" habe ich auch schon mal gelesen. Traurig, aber manchmal auch nötig und dann auch wieder besser für einen. Manchmal muss man wohl auch Sachen hinter sich lassen und mit der richtigen Zeit, findet man darin auch Erleichterung.

      Ich mag den letzten Satz von deinem Kommentar, dass Beständiges im Leben die Veränderung ist <3 Das trifft es einfach perfekt!

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  3. Ich bin ja kein Mann solcher großen Worte... Aber ich lese sie gern. Und ich muss sagen das mich Deine Worte auf eine spannende Art und Weise berührt haben. Warum und wie genau, darüber muss ich mir noch klar werden... Danke auf jeden Fall für den Text und die passenden Bilder dazu!

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  4. Wieder ein sehr schöner Text! Ich kann deine Gedanken absolut nachempfinden und bin der Meinung, dass Entfremdung eine Art Weiterentwicklung sein kann, aber natürlich auch nicht sein muss. Manchmal ist diese Entfremdung gut und wir schreiten voran. In anderen Fällen kann es deutlich machen, dass wir möglicherweise auf dem falschen Weg sind. In diesem Fall hilft bei mir immer das Gefühl im Bauch. :)

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    1. Wahrscheinlich braucht es manchmal einfach Zeit, ehe man die Entfremdung als Weiterentwicklung erkennen und annehmen kann.

      Das Bauchgefühl ist auf jeden Fall wichtig und ein sehr guter Helfer. Der falsche Weg muss ja nicht zwingend eine Sackgasse sein :) <3

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  5. Liebe Frau Heldin, ich kann so gut nachvollziehen, was du mit deinen Gedanken meinst. Auch mir geht es regelmäßig so und manchmal verfällt man einfach ins Grübeln. Gerade die "Schuld-Frage" taucht dann auf. Aber eines ist klar: "schuld" ist niemand, es ist einfach der Lauf der Dinge und wir können nichts tun, außer es zu akzeptieren. Auch, wenn das sehr oft schwer fällt (ich weiß, wovon ich rede ;o) ).
    Liebe Grüße, Karina

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    1. Dankeschön liebe Karina <3
      Schuld ist niemand, da hast du recht - Manchmal braucht das wohl einfach mehr Zeit bis man es akzeptiert und erkennt :) Aber mit viel Grübeln, kommt man irgendwann dort an :)

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  6. Ich finde es wichtig, dass man sich verändert, oder das sich andere Menschen auch von sich aus verändern dürfen. Klar kommt es dann dazu, dass man sich von dem einen oder anderen Menschen im Freundeskreis trennen muss, aber aber es kommen auch immer neue Menschen, die man vielleicht früher für fremd hielt und sich als nah und gleich erweisen (du weißt, was ich meine^^) auf einen zu. Ein stetiger Wandel sozusagen, ein offener Kreislauf ...

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    1. ... ein offener Kreislauf dem man Raum geben muss, damit er sich weiter bewegen kann.
      Danke für deine Worte <3

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Ich freue mich über eure Kommentare, Gedanken, Grübeleien, Anstöße, Irrungen und Wirrungen sowie über Lob und konstruktive Kritik. Von Herzen DANKE fürs Lesen und die Zeit die ihr euch für ein paar Worte an mich nehmt.

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