Wie man sich selbst verdoppelt...

... oder: Die Outtakes!

Meine tollen Zwillings-Schwarz-Weiß-Bilder sind ja auf viel positive Resonanz gestoßen, daher möchte ich euch einen Blick hinter die Kulissen und eine kurze Beschreibung nicht verwehren.

Als erstes begaben wir uns auf die Suche nach einem passenden Platz um die Fotos zu suchen. Dabei ist ganz wichtig, dass der Hintergrund möglichst homogen sein sollte, um das spätere Zusammenfügen der Bilder zu vereinfachen. Nach kurzem Überlegen und gedanklichem Abklappern aller Stellen an denen ich in der Umgebung schon mal fotografiert habe, konnte ein passender Platz festgelegt werden. In meinem Fall eine Art Verlassener Parkplatz, der von Mauern umgeben ist. Bis auf einige Spaziergänger die in das nahe gelegene Naturschutzgebiet wollen, ist dort in der Regel kaum jemand unterwegs.

Ich packte meine Tasche und nahm mit:
Schwarze und weiße Kleidung, Kamera, Stative, Fernauslöser, Haarspray und noch ein wenig Schminke.


Am Ort des Geschehens angekommen wurde eine Wand ausgewählt und die Stative in Stellung gebracht. In meinem Fall, standen glücklicherweise drei Stative zur Verfügung die für drei unterschiedliche Perspektiven stehen.
Im Zuge dessen wurden die ersten Probe-Fotos geschossen. Wir haben versucht die Einstellung an der Kamera (Zoom) für alle drei Stative beizubehalten. Am Boden wurde jeweils markiert wo ich stehen sollte. Nun bestand die größte Vorsicht darin, die Stative nicht mehr zu verrücken.

Begonnen haben wir mit den "weißen" Bildern und sind dabei von Stativ zu Stative gewandert und haben zahlreiche Bilder geschossen...


Auch viele Quatsch-Bilder sind dabei entstanden. Das wichtigste ist auf jeden Fall, sich nicht mittig im Bild zu stellen, sondern eher am Rand, damit noch Platz für die zweite Hälfte bleibt. Außerdem muss man (sofern man mit Autofocus arbeitet) darauf achten, dass er einen auch erkennt, wenn man am Rand des Bildes steht, damit auch wirklich die Person und nicht die Wand scharf gestellt wird.

Im zweiten Akt folgte ein schnelles Umstyling von "weiß" zu "schwarz". Das Make-Up wurde dunkler, die Haare verwuschelt. Die Reihenfolge erst die "braven" Bilder zu schießen hat sich wirklich bewährt, da ich dafür nur ein ganz leichtes Make-Up aufgelegt hatte, dass ich problemlos mit den dunkeln Farben überschminken konnte. Nun begann die zweite Runde. Wir gingen wieder von Stativ zu Stativ und schossen Fotos was das Zeug hält.


Wenn man mehrere Kameras zur Verfügung hat, kann man sich die ganze Sache ein wenig vereinfachen und die Kameras auf den Stativen "festmontiert" lassen. Beim "Ummontieren" ist die Gefahr, dass man am Zoom der Kamera etwas verstellt oder das Stativ verrutscht.

Als abschließender Schritt folgt das zusammenfügen von "weiß" und "schwarz" in einem Bild. Hier zeigt sich auch, wie sauber man fotografiert und wie gut man sich positioniert hat. Hier sind natürlich auch gewisse Grundkenntnisse in der Fotobearbeitung von Vorteil. Da ich das nicht selbst beherrsche, war ich dankbar für die Hilfe vom Kerl.

Die Bilder werden in Photoshop auf zwei verschiedenen Ebenen übereinander gelegt und richtig positioniert, danach eine der beiden Personen (abhängig davon, welche Fotoebene höher liegt) "frei radieren". Im Idealfall ist keine weitere Bearbeitung notwendig, da man ja im Vorfeld genau so fotografiert hat, dass der Hintergrund beider Bilder exakt gleich ist.

Fazit: Es empfiehlt sich überwiegend im manuellen Modus zu fotografieren, um einheitliche Bilder zu erhalten. Also am besten, alles was man einstellen kann per Hand einstellen (Blende, Belichtung, ISO) und notieren oder merken. Das haben wir irgendwie verplant, daher gab es beim zusammenfügen der Bilder kleinere Probleme, da die Tiefenschärfe variiert hat.

Ich hoffe mein kleiner Exkurs und mein Auszug an Outtakes hat euch gefallen.

Habt ihr noch Fragen zu diesem Shooting?
Mit welchem Programm bearbeitet ihr eigentlich eure Bilder nach?


6 Kommentare:

  1. Toll, vielen Dank für diesen Exkurs! :)
    Wenn, dann bearbeite ich meine Bilder auch mit Photoshop. Das ist dann aber auch nur ein Korrigieren, oder mal eine ganz extreme Bildveränderung. Eigentlich sollen die Bilder ja schon "fertig" mit der Kamera aufgenommen werden ;)
    Liebste Grüße!

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    1. Ja, freu mich auch darüber wenn die Bilder gleich "schön" aus der Kamera kommen, nur bin ich da oft nicht 100 % zufrieden. Habe allerdings auch festgestellt, dass man mit ein paar Kleinigkeiten und kleinen Kniffen oft deutlich mehr aus Fotos rausholen kann - ohne dass sie gleich unnatürlich wirken.

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  2. Hey. Wer ist denn der Dicke da auf dem einen Bild ??? ;)
    LG Der Kerl

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  3. Danke für deine Erklärungen! :) Was fotografieren angeht bin ich ein totaler Neuling. Ich fotografiere meistens auch nur mit Handy oder meiner Kompaktkamera. Ich wünsch mir aber schon sehnlichst eine Spiegelreflex. :)
    Schönen Sonntag wünsch ich.

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    1. Dann wünsche ich dir, dass du ganz bald eine bekommst - es macht nämlich wirklich sehr Spaß :)

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