Definitionssache

Dreht es sich im Leben nicht immer ein wenig darum, Erwartungen zu erfüllen?
Am allerbesten ist es die Erwartungen anderer vor die eigenen zu stellen.
Man soll gut in der Schule sein, einen tollen Beruf erlernen und eine Familie gründen.
Warum? Weil man es halt so macht und weil es schließlich schon immer so war.
Und dann hörte ich mal die Aussage "Das kannst du nicht machen, was sollen denn die Leute denken?"  
(ich tat es dennoch und färbte meine Haare!)
Also zwängt man sich Tag für Tag ins Schema F, weil das scheinbar allgemeingültig sein soll.
Jeder stellt stets Fragen, aber eigentlich nur, um die allgemeingültige Antwort darauf zu erhalten.
Die Frage "Wie geht es dir?" ist schon so verkommen, dass ich mich bald schon nicht mehr traue, sie überhaupt zu stellen.

Aber warum sollte man den Erwartungen anderer gerecht werden, statt seinen eigenen? Etwas tun, weil es eben immer schon so gemacht wurde? Strikt dem Schema F und dem vorgefertigten Plan des Lebens folgen?

Und zuweilen möchte ich nichts sehnlicher als ausbrechen und davon laufen.
Meinen eigenen Erwartungen folgen und eigene Regeln für meine Lebensplanung aufstellen. Mich nicht mehr in dieses Standard-Schema zwängen lassen. Dinge tun, weil ich sie gerne tue und nicht, weil man das eben schon immer so getan hat. Über zeitliche Abläufe selbst entscheiden.

Mit einem Schmunzeln denke ich an M.E.P.'s Aussage einst, wenn der Haargummi bleibt, dann ist es echt. (Was wohl die schönste Definition für Liebe ist.)
Das Problem daran ist nur, wenn die Gegenseite nicht weiß, wo die eigene Definition für Beziehung und Liebe beginnt.

Letztendlich ist es so - alles im Leben bleibt Definitionssache.
Und es macht alles viel mehr Spaß, wenn man seine eigenen Ansichten vertritt, dafür einsteht und seinen Lebensplan auf ganz eigene Weise gestaltet und definiert.
...Erst recht, wenn man jemand findet, der die eigene Welt auf seine Weise mitgestaltet, wenn man gemeinsam eigenen Regeln hat, denen man folgt. Wenn man seine Definition für Beziehung gefunden hat, auch wenn sie nicht dem Standard-Format entspricht.
Vielleicht müssen wir selbst erst den Weg gemeinsam finden und entscheiden, wo etwas beginnt und wo etwas endet - ohne uns gleich dieses Label aufdrücken zu lassen und mit zuviel Worten, unsere Definition im Keim zu ersticken.

(Und an diesen eigenen Definitionen - für mich und für meinen Lebensplan - arbeite ich gerade)

4 Kommentare:

  1. Ich finde jeder sollte sein Leben einfach so leben wie er es für richtig hält und man es selbst vertreten kann. Wieso sollte man sich in irgendein Schema drücken lassen, in dem man sich letztendlich ja doch nicht wohl fühlt?!
    Und nur weil man an seinen eigenen Regeln fest hält, wird man nicht gleich zu einem anderen Menschen, nur weil man vielleicht etwas anders lebt, als vielleicht vor 40 oder 50 Jahren.

    Immerhin soll ja jeder immer seinen eigenen Weg gehen :)

    Ganz liebe Grüße, Angela

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  2. Genau das Gleiche denk ich mir auch so oft. Meine beste Freundin..also eine von meinen besten Freundinnen ist aus diesem "Plan" jetzt echt ausgebrochen..die hat eben so wie es sich ihre Eltern gewünscht haben das Abi gemacht, dann studiert, Bachelor abgeschlossen, mit dem Master angefangen und dann hat sie einen Amerikaner kennengelernt, ihn geheiratet, Studium abgebrochen und wohnt jetzt in South Carolina..muss man sich auch erstmal trauen! Ist halt immer schwer..die Angst ist eben immer da, dass man dann auf die Nase fliegt wenn man wirklich das tut was man gerne möchte und es nicht nur tut weil es eben jeder tut.
    Haha tut mir leid dass ich dich schockiert habe ;-D schau es ist eben so, dass ich diesen Schritt nicht gemacht hätte, wenn ich nicht gemerkt hätte, dass er mich auch vermisst- hat er mir direkt nie gesagt,..meine andere beste Freundin ist nämlich mit seinem besten Freund zusammen, die zwei sind gerade in Costa Rica und er hat ihnen 4x eine Nachricht geschrieben wie blöd es ohne mich ist und dass er mich vermisst...es ist eben so dass er einfach gerade keine Beziehung will weil er 2 Jahre in einer war und ich ihn 2 Monate nachdem es mit seiner anderen Freundin aus war, irgendwo versteh ich ihn eh...ich muss halt schauen was jetzt ist..bisschen lockerer an die Sache rangehen :-)

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  3. deinem text ist nichts mehr hinzuzufügen!
    perfekt!

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  4. Schöner Text.
    Sehe ich ganz ähnlich, aber finde ich es zugleich auch sehr schwierig meine eigenen Definitionen vom Leben konsequent umzusetzen. Bin da manchmal doch nicht mutig genug, aber das ist auch schon besser geworden. ;)
    Vor allem finde ich es auch wichtig andere Konzepte genauso zu akzeptieren, wie man es von denen Konzepten erwartet. Fordert halt eine Menge Toleranz, aber die fordert man im Gegenzug ja auch von den anderen ein.
    Danke für den Text. ;)

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